Kreta: Einst stand dieser Name für Macht und Einfluss. Die Insel ist eine der geschichtsträchtigsten Regionen Europas und ist Schauplatz zahlreicher Mythen und Sagen. Die Geschichte Kretas reicht viele Jahrtausende zurück: So entwickelten sich auf Kreta einige der größten antiken Zivilisationen Europas. Noch heute findet man überall auf der Insel die Spuren ihrer früheren Bewohner – und ihrer Eroberer. Minoer, Mykener, Römer und Venezier haben Kreta ihren Stempel aufgedrückt.
Besonders die Zivilisation der Minoer hat Kreta geprägt. Die minoische Kultur war eine der hochentwickeltsten Kulturen Europas, doch galt sie lange Zeit als vergessen und blieb nur in Mythen lebendig – bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, als Archäologen den prächtigen Palast von Knossos zutage förderten. Heute gilt diese Ausgrabungsstätte als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Kretas und gibt Einblick in eine längst vergessene Zeit.
Im elften Jahrhundert vor Christus entwickelte sich auf Kreta die Kultur der Mykener, ein Volk, das seine Vorherrschaft als Seemacht verteidigte und gegen zahlreiche antike Kulturen Kriege führte, bis schließlich, um 74 vor Christus, die Römer die Insel besetzten. Nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches wurde Kreta byzantinisch und zu einem Zentrum des frühen Christentums, bis Kreta im Mittelalter verkauft wurde – an die Venezier, die der Insel vor allem architektonisch prägten. Bis heute findet man überall in den Städten Kretas venezianische Bauwerke, sodass man sich zuweilen fast vorkommt wie in der italienischen Lagunenstadt Venedig.
Heute ist Kreta eine der beliebtesten Inseln Griechenlands, doch die Kreter haben ihre Eigenständigkeit nicht vergessen: Bis heute gelten die Bewohner Kretas als besonders eigensinnig und stolz – unverwechselbar eben.